Unimarkt: Entwicklung, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Unimarkt, ein Teil der Unigruppe mit Sitz in Traun, Österreich, betreibt rund 100 Filialen in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark und Burgenland. Diese Filialen werden sowohl als Eigenbetriebe als auch von Franchisepartnern geführt.


Geschäftsführung und strategische Ausrichtung

Die Geschäftsführung von Unimarkt besteht aus Andreas Hämmerle, Johannes Aumann und Thomas Zehetner. Andreas Haider, zuvor Geschäftsführer und Gesellschafter, schied zum 1. August 2024 aus der Geschäftsführung aus, bleibt dem Unternehmen jedoch als Gesellschafter verbunden.

Seit dem Management-Buyout im April 2021 verfolgt Unimarkt konsequent die Strategie, alle Eigenfilialen in Franchise-Standorte umzuwandeln. Bis Ende 2025 sollen sämtliche verbleibenden Eigenbetriebe an Franchisepartner übergeben werden. Ziel dieser Umstrukturierung ist es, die lokale Verankerung zu stärken und den individuellen Bedürfnissen der Kunden besser gerecht zu werden.


Herausforderungen bei der Umsetzung der Franchise-Strategie

Die vollständige Umstellung auf das Franchise-Modell verläuft nicht ohne Schwierigkeiten. Die Suche nach geeigneten Franchisepartnern gestaltet sich herausfordernd, was in den vergangenen Jahren zur Schließung mehrerer Filialen führte. Seit 2024 mussten 25 bis 30 Standorte mangels geeigneter Nachfolger geschlossen werden. Zusätzlich gerieten einige bestehende Franchisepartner in finanzielle Schwierigkeiten und mussten Konkurs bzw. Insolvenz anmelden.

Neben strukturellen Herausforderungen erschwert ein zunehmend herausforderndes Marktumfeld die Situation. Der wachsende Wettbewerbsdruck durch große Handelsketten, steigende Personalkosten sowie höhere Energiepreise beeinflussen die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens und stellen die Erhöhung der Kundenfrequenz vor zusätzliche Herausforderungen.


Finanzielle Situation und wirtschaftliche Maßnahmen

Der Jahresabschluss 2023/2024 verdeutlichte die angespannte finanzielle Lage des Unternehmens. Das Geschäftsjahr schloss mit einem Verlust von rund 16 Millionen Euro ab. Die Eigenkapitalquote sank von 23,9 Prozent im Jahr 2022/2023 auf 1,5 Prozent im Jahr 2023/2024. Neben rückläufigen Verkaufszahlen trugen steigende Betriebsausgaben und eine zunehmende Verschuldung zur finanziellen Belastung bei.

In seinem Bericht äußerte der Wirtschaftsprüfer erhebliche Zweifel an der Fortführung des Unternehmens, sollten die im Reorganisationsprogramm vorgesehenen Maßnahmen nicht greifen.


Aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven

Die tiefgreifenden Veränderungen bei Unimarkt infolge der finanziellen Schieflage haben das Unternehmen und seine Franchisepartner erheblich belastet. Seit 2024 mussten 25 bis 30 Filialen schließen, zudem wurde im Dezember 2024 der Logistikstandort in Seiersberg aufgelöst, wodurch 91 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren.

Trotz dieser Herausforderungen hält Unimarkt an der vollständigen Umstellung auf das Franchise-Modell fest. Allerdings liegt der Anteil der Franchisepartner seit 2021 bei rund 50 Prozent. Die Zukunft des Unternehmens hängt entscheidend davon ab, ob die wirtschaftliche Lage stabilisiert, die Kundenfrequenz gesteigert und neue Franchisepartner gewonnen werden können.